Dienstag, 31. Mai 2011

Präsident Correa besucht Bischof Gonzalo Lopez am 6. Tag seines Fastens

Mons. Gonzalo López im Gebetszelt bei der Eucharistiefeier

Gestern (30.5.) besuchte Rafael Correa Delgado, Präsident von Ecuador, das Zelt von Monsignore Gonzalo López Marañón vor der Bethlehem-Kirche in Quito. Der ehemalige Bischof von Sucumbíos fastet und betet hier seit sechs Tagen für Frieden und Versöhnung in seiner Diözese.

Wegen seines altersbedingten Rücktritts musste Mons. Gonzalo López im Oktober 2010 seine Diözese unverzüglich verlassen und Papst Benedikt XVI. ernannte mit P. Rafael Ibarguren Schindler EP als Administrator und den Herolden des Evangeliums ultrakonservative Nachfolger. Ausdrücklich sollten sie die pastorale Arbeit der Karmeliten, geprägt von Menschennähe und der Option für die Armen, „korrigieren und neuevangelisieren“. Das hatte zu großen Konflikten und Konfrontationen bei den Padres und Gläubigen geführt. Am 25.5. mussten auf Anordnung der ecuadorianischen Bischofskonferenz sowohl die Karmeliten als auch die Herolde des Evangeliums Sucumbíos verlassen.

Präsident Correa hatte sich bereits im März bei einer Auszeichnung für Mons. Gonzalo López zum Konflikt in Sucumbios geäußert. Dabei würdigte er die Arbeit der Karmeliten als verdienstvoll für das bescheidene Volk, die Herolde bezeichnete er als „fundamentalistische Sekte“. Für den Fall eines Kandidaten aus ihren Reihen drohte er sogar mit seinem Vetorecht bei der Bischofsernennung.

Mons. López Marañón ließ über seinen Pressesprecher Vinício Pastor verlauten, dass der Besuch von Präsident Correa für ihn als demütigen Diener der Kirche „sehr bedeutend“ und „eine große Unterstützung auf dem Weg der Versöhnung“ ist. Correa wünschte Mons. López (77) Gesundheit und nannte ihn einen „Propheten und wahrhaften Vertreter der Kirche“, er sei stolz und glücklich, neben einem Mann zu stehen, der die Armen als guter Hirt verteidigt.

RTU-Noticias, 31.5.2011 - Youtube-Video
Sucumbíos: Monseñor Marañón fue visitado por Presidente Rafael Correa