Freitag, 5. März 2010

Pax Christi verteidigt den Rio Xingu gegen Kraftwerksprojekt Belo Monte

Pax Christi Burgenland ist eine von 33 unterzeichneten Gruppen und Organisationen der österreichischen Zivilgesellschaft, die am 26.2. gegenüber dem Vorstandsvorsitzenden der Andritz AG ihre Sorge um den Rio Xingu und seine Bewohner zum Ausdruck brachten.
Andritz AG bewirbt sich um den Auftrag der Turbinen für das am Rio Xingu geplante Kraftwerk Belo Monte. Die Unterzeichner fordern von Andritz AG: Keine Beteiligung an ‚Belo Monte’!

Die brasilianische Regierung plant am Xingu seit Jahrzehnten das weltweit drittgrößte Wasserkraftwerk, das schwere und irreparable Eingriffe in den Regenwald bedeuten und zu ökologischem wie sozialem Chaos führen würde. Umweltschützer kritisieren, dass die umweltrechtliche Vorlizenz dafür am 1. Februar 2010 "voreilig" und "ohne Anhörung der betroffenen indigenen Gemeinschaften, wozu sich Brasilien durch die IOL-Konvention 169 verpflichtet hat", vergeben wurde.
Das Projekt war von Anfang an von starken Protesten und Kritik der betroffenen Bevölkerung wie Wissenschaftler und Umweltschützer, darunter auch Bischof Erwin Kräutler, begleitet.

Globale Verantwortung veröffentlicht den Brief:
Brief an Andritz: "Keine Beteiligung an ‚Belo Monte’!"
Aufgrund verheerender sozio-kultureller und ökologischer Auswirkungen lehnen die 33 unterzeichnenden Gruppen, Organisationen und Dachverbände der österreichischen Zivilgesellschaft das Staudammprojekt "Belo Monte" in Brasilien ab. Die österreichische Andritz AG hat angekündigt, sich an der Realisierung des Staudammes beteiligen zu wollen und entsprechende Angebote zu legen. In dem Brief wird Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender der Andritz AG, aufgefordert, davon Abstand zu nehmen und soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen.

Weiterführend:

Greenpeace, 05.03.2010
Andritz AG: Profit auf Kosten von Menschen und Umwelt
Kritik an Andritz-Bilanz: Zerstörung von Natur statt Umwelttechnologie
(Mit Factsheet.PDF)

Greenpeace, 4. März 2010,
Ärger um Mega-Staudamm im Amazonas

SCHRIFTLICHE ANFRAGE von Ulrike Lunacek an den EU-Rat (26.2.2010)
Betrifft: Ökologische und soziale Risiken des Mega-Staudammprojekts Belo Monte
Quelle: Europäisches Parlament, 25. Februar 2010

OTS, 2.2.2010
Van der Bellen: Österreich soll sich nicht am brasilianischem Megastaudamm beteiligen
Utl.: Nach türkischem Ilisu-Staudamm wieder Beteiligung an umwelt- und sozialschädigendem Projekt?

DKA-Info
Brasilianischer Mega-Staudamm „Belo Monte“ – ein Gewaltakt

Plattform Belo Monte
Solidarität mit den Menschen am Xingu und mit Dom Erwin Kräutler